Pflege- & Nachbarschaftskurse

Pflegende Angehörige sind oft überlastet, erschöpft und ausgebrannt. Ihre Gesundheit wird durch die tägliche Pflege oder Betreuung ihrer Angehörigen gefährdet. Gründe dafür sind die seelischen Belastungen, verbunden mit Schlafmangel, sowie körperliche Erschöpfung aufgrund des tägliches Hebens und Stützen der zu pflegenden Person. Der daraus entstandene Zeitmangel ist der am häufigste genannte Grund dafür, dass sie das Angebot für Pflegekurse gar nicht erst in Anspruch nehmen – oder nur schwer dazu zu bewegen sind, daran teilzunehmen. Zudem glauben die meisten Pflegenden, über Pflege inzwischen alles Notwendige zu wissen, oder sie möchten ihren pflegebedürftigen Angehörigen nicht alleine lassen.

Die Teilnehmer:innen unserer Pflegekurse bestätigen in den Gesprächsrunden, wie sehr sie von den dort vermittelten Inhalten nachhaltig profitiert haben. Aber vor allem der Austausch mit den anderen Betroffenen hat ihnen geholfen, mit ihrer schweren Aufgabe besser zurechtzukommen. Nicht selten entwickeln sich unter den Teilnehmern Freundschaften oder es entstehen im Anschluss an Kurse Gesprächsrunden, Selbsthilfegruppen oder ähnliches.

Die Kosten für den Kurs werden von den Pflegekassen nach vorheriger Antragstellung gemäß § 45 SGB XI übernommen.

Es werden vier verschiedene Kurse angeboten:

  • Basispflegekurs „Pflege in der Häuslichkeit“
  • Pflegekurs PLUS „Pflege in der Häuslichkeit“
  • Pflegekurs PLUS „Demenz“
  • Grundkurs „Nachbarschaftshilfe“

In den Pflegekursen werden pflegende Angehörige informiert über:

  • Pflegeversicherung und Recht
  • Pflege in der Familie
  • Mobilisierungs- und Lagerungsmethoden
  • Rücken schonende Transfer-Methoden (z.B. vom Bett in den Rollstuhl)
  • Ernährung und Vorbeugung (z.B. Dekubitus-Prophylaxe)
  • Hilfsmittel und Rehabilitationsmaßnahmen
  • Pflege bei Inkontinenz
  • Sturzprävention
  • Pflege eines verwirrten/ dementen Menschen
  • Abschiedskultur
  • Sich selbst etwas Gutes tun, Freiräume schaffen

Unsere Teilnehmer können sich:

  • Anregungen und Tipps für ihre spezielle häusliche Situation holen.
  • über ihre persönlichen Probleme innerhalb der Pflegesituation sprechen.
  • sich mit ebenfalls Betroffenen austauschen.
  • Versagensängste abbauen.
  • verschiedene Entlastungsangebote kennen lernen.
  • Verschiedene Dienstleiter unterstützen diese Schulung, in dem sie zu speziellen Themen unseres Kurses aktuellste Erkenntnisse im Rahmen eines Vortrages einbringen.

Unsere Partner sind:

  • die AOK Plus
  • verschiedene Sanitätshäuser

Was ist Nachbarschaftshilfe?

Nachbarschaftshilfe ist eine Möglichkeit der Entlastung für pflegende Angehörige. Um den Entlastungsbetrag nutzen zu können, muss eine Pflegebedürftigkeit ab Pflegegrad 1 bestehen. Aufgaben für einen Nachbarschaftshelfer sind zum Beispiel gemeinsame Spaziergänge, Hilfe im Haushalt oder bei Einkäufen sowie Begleitung zu Arztbesuchen. Für die ehrenamtliche Unterstützung erhalten Nachbarschaftshelfer eine kleine Aufwandsentschädigung. Die Kosten dafür können mithilfe eines Abrechnungsbogens der Pflegekasse abgerechnet werden (aus dem sogenannten Entlastungsbudget). Voraussetzung für die Zulassung als Nachbarschaftshelfer bei den Pflegekassen ist ein Grundkurs „Nachbarschaftshilfe“.

Weitere Informationen zur Nachbarschaftshilfe gibt es hier: aok.de